MISSILES.de- die Home-Page der Missiles by Adam Noidlt
Die Missiles sind ein Klang- und Performance-Kollektiv. Nach dem Tod von Frank Köllges gibt es keine "Leitung" mehr, sondern alle sind für alles verantwortlich. Man kann diverse Konzepte mit den Missiles by ADAM NOIDLT umsetzen. Unsere jahrelange gemeinsame Erfahrung stellen wir gerne auch Laien zur Verfügung, dem mittlerweile legendären "Publikums-Dirigat".
Die nächsten Klangforschungen der MISSILES - ADAM NOIDLT MISSILES sind auf der Home-Page zu finden.
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HIER die gesammelten Video-Dokumentation nach Frank Köllges:
Vergangenes:
(bitte sehen Sie HIER nach: www.missiles.de
06.01.2017 Kunsthaus Rhenania - 22 Uhr Begin der Klangforschungen
- Ersteigern Sie ein Dirigat bei eBay (Suche nach "Orchester-Dirigat")
02.12.2016 Missiles im Kunsthaus Rhenania mit eBay-Dirigats-Versteigerung und der Nach-Lese des Arbeits-Wochenendes im Karl Lauterbach -Haus "Missiles in Residence"
29.10.2016 Missiles im Aachener Ludwigforum: SCHNP – 100 Jahre DADA – auch in Aachen
Das Konzept dieses Abends sieht vor, dass die Missiles um die "Missiles-Extensions" erweitert werden. Ein Mitglied von "Missiles Extensions" kann jede Person werden, die sich mit ihrem Instrument oder ihrer Stimme in einem Kontext ohne Noten und ver"rückten" Spielanleitungen bewegen will. Dazu braucht es keinerlei Vorkenntnisse in Bezug auf Improvisation oä. In einem Workshop am Wochenende davor in der Klangbrücke werden die kinderleicht um zu setzenden Konzepte und Dirigate erklärt. Anmedlungen bitte bei music-loft, Aachen.
Auf Wunsch kommen Ensemblemitglieder auch gerne zu einer Probe vor Ort um einen kleinen Einblick in die Musik-Konzepte zu geben (Dauer 20-40 Minuten). Dieses Angebot ist für Chöre, Musikvereinigungen oder Orchestren geeignet um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Die Mitglieder, denen dann dieses musikalische Abenteuer zusagt melden sich danach einfach selbst bei den Workshops an.
23. 9.2016 Missiles auf der Photokina mit Christina Thomas, Kunst
19:00 Uhr Missiles – Mit und Ohne. Improvisationsorchester Missiles, NRW Die Missiles gestalten ihre Improvisationen u.a. mit Dirigatzeichen des Schlagzeugers Frank Köllges. Sie bieten den Workshop-TeilnehmerInnen ihre Zusammenarbeit für das Konzert an. mehr HIER:
03.10.2014Missiles.de ab 22 Uhr im Kunsthaus Rhenania Einlass: 21 Uhr 8/5€ Eintritt 31.10.2014Missiles.de ab 22 Uhr im Kunsthaus Rhenania Einlass: 21 Uhr 8/5€ Eintritt 05.12.2014Missiles.de ab 22 Uhr im Kunsthaus Rhenania öffentl. Probe
01.08.2014 Missiles.de ab 22 Uhr im Kunsthaus Rhenania - Sonderveranstaltung im Rahmen einer Ausstellung - ohne Eintritt; Konzept: Raumbeschallung mit mobilen KlangQuellen - "Klangwald"
Forschungslabor zur Untersuchung möglicher Steuerkonzepte größerer Musikensembles zur Erzeugung überraschender Klänge
Die Formation „MISSILES“ ging aus dem Ensemble „Adam Noidlt Missiles“ hervor. Adam Noidlt alias Frank Köllges gründete 1999 dieses Ensemble, welches neben MusikerInnen auch bildende KünstlerInnen, Performance-Leute, Tänzer, Wortartisten, Stelzenläufer und andere Figuren einbindet. Frank Köllges Wunsch war, dass das Ensemble nach seinem Tod am 1.1.2012 in seinem Sinne weiter geführt würde: kompromisslos, risikobereit, gigantisch, entschlossen, neue Wege suchend, zwischen den musikalischen Welten vermittelnd und absolut ohne Berührungsängste gegenüber jeglicher musikalischer Stilrichtungen.
Ein durchaus schwieriges Erbe, vor allem, da nun die Zentrale des Ensembles, die Quelle der Inspiration und Integrationsfigur „Köllges“ fehlte. Kann etwas anderes an die Stelle des großen Steuermannes treten oder sind alle Members des Ensembles in ihrer Gesamtheit fähig, diesen innovativen Geist weiter zu tragen? Stirbt die Gruppe, weil einige starke künstlerische Persönlichkeiten versuchen, die alleinige Führung zu übernehmen und im Falle des nicht-Gelingens die Gruppe verlassen und sie so schwächen?
Nach einem Jahr Forschungsarbeit – gut dokumentiert von den Mitgliedern auf der FB Seite (man kommt über www.missiles.de dort hin und FB bietet die Möglichkeit eine Seite im Sinne eines Content Managment System von mehreren Admins zu gestalten) hat sich das Ensemble gefunden und steht nun selbstbewusst in seiner Tradition mit Blickrichtung auf das Zukünftige und Neue. Man kann auf eine Fülle gemeinsamer Realisationen zurückblicken, aus einem unendlich großen Ideen-Fundus schöpfen und zugleich neue Wege und Konzepte zur Steuerung musikalischer Großformationen beschreiten. Es gibt keinen „Chef“ mehr, aber auch die allseits beliebte Basisdemokratie ist verdächtigt, Mittelmaß zu erzeugen! Daher treten die Members gleichberechtig die Führungsrolle an oder Folgen dem jeweils anderen mit ganzer Hingabe. Die MusikerInnen kommen aus der Klassik, Jazz, Freie Improvisation, Rockmusik, Punk uvm. Erweitert und mitformend stehen eine Reihe bildender KünstlerInnen zur Seite.
Dokumentation einiger der Steuer-Konzepte, die in der Vergangenheit entwickelt wurden und die es gestatten, komplexe musikalische Strukturen spontan entstehen zu lassen:
Orchester-Zeichen von Frank Köllges:
Diese in langen Jahren verfeinerten Zeichen lassen die Möglichkeit entstehen, eine frei improvisierende Gruppe zu steuern (daher auch „Steuer-Zeichen“ genannt - der ausführende Mensch ist der „Steuermann“). Die Grundzeichen sowie dynamische Zeichen erklären sich von selbst und daher gibt es regelmäßig „Publikums-Dirigate“. Beim „Dirigat X“ wird ein Member des Ensembles via Los bestimmt, die Gruppe zu steuern. Körper-Menschen können auch gerne Body-Dirigate anbieten; noch feiner sind die „Face-Dirigate“, die das Publikum nicht sehen kann.
realisiert anlässlich des Museumsfest des LehmbruckMuseum Duisburg am 10. Juli 2010 siehe HIER: https://vimeo.com/15321701 und ebenfalls am Tag der offenen Tür 2011 in der Kolbhalle, Köln
Mobiler Einsatz aller Members im Park des Museums (oder Fabrikhalle oder...); Beschallung der Besucher mit leisen, einzelnen Tönen; Bildende KünstlerInnen setzen überraschende Akzente
Lichtpult-Dirigat "Birnen-Orchester" (Mary-Noele Dupuis) (realisiert u.a. am 18.11.2012 im Stadtgarten Köln „Geburtstag von Frank Köllges“)
In völlig dunklen Räumen aber auch bei Tageslicht realisierbar.
10 Notenpulte erhalten 10 Glühbirnen. Diese können via Mischpult EIN oder AUS geschaltet werden. Bei EIN dürfen die um das Pult versammelten MusikerInnen improvisieren. Mal ertönen 3 Saxophone, mal ein Gong oder vier Sprechstimmen. Gesteuert wird von einem Licht-Mischpult aus.
Dieses Konzept ist offen für Gäste und auch geeignet für Workshopangebote.
Ein weißes skulpturartiges Gebilde (bzw. im Video direkt eine Frauengestalt) befindet sich vor dem Ensemble, welches ein tiefes leises Grummeln von sich gibt. Nach einiger Zeit beginnt dieses Gebilde zu wachsen, es wird fraulich menschlich, streckt sich nach oben – die Musik folgt, wird lauter, höher, energetischer. Ein Saxophon soliert. Auf dem Höhepunkt: der Abriss. Tacet. Stille. Der Klang der Ewigkeit.
Dauer: 5-7 Minuten
„Lamento“– nach einer klassischen Vorlage von Purcells „Didos Lamento“
Dirigat: Viola Kramer; Idee: Nadja Schmalenberg
Mit Hilfe der Orchester-Zeichen kann das BassumContinuum oder auch andere musikalische Linien für alle Mitwirkenden verbindlich angezeigt werden. Eine klassische Sängerin (Nadja Schmalenberg) trifft auf den Punk-Gesang von Mary-Noele Dupuis. Es entstehen scharfe Grenzen, die sich aneinander reiben und letztlich verwischen. Instrumentengruppen brechen aus, konterpunktieren die Vorlage mit anderen musikalischen Stilelementen.
Aus der Gruppe der mathematischen Spielanleitungen: Jeder Spieler entscheidet sich für einen Ton in einer bestimmten Lautstärke und repetiert ihn in einer bestimmten Geschwindigkeit - verschiedene Töne, Klänge und Lautstärken treffen in unabhängigen Metren aufeinander, zufällig. Durch Zeichen können einzelne Instrumente "ein" oder "aus"-geschaltet werden. Das kann durchaus schnell hintereinander passieren. Wird ein Spieler "aus"-geschaltet und sofort wieder "ein"-geschaltet sollte er auf keinen Fall das gleiche machen wie vorher. Nicht erlaubt sind: Tonfolgen, Figurinen, Rhythmen, Loops. Akkorde sollten nur als EIN Klang und nicht als Brechung angeboten werden. Solche mathematischen Spielanweisungen verlangen höchstes Verständnis für Moderne Musik und eine völlige Uneitelkeit aller Mitwirkenden damit musikalisch ein meditativer Sog entstehen kann.
Dauer: 8-12 Minuten
„MIT“ (Mary-Noele Dupuis)
Die MIT-wirkenden stehen verteilt in einem Raum, in Ecken, sitzend, liegend. Freeze. Die Performerin und Sängerin Mary-Noele Dupuis beginnt, durch den Raum zu gehen und einen Text zu sprechen. Darin fallen die Worte: MIT-essen, MIT-denken, MIT-fahren, MIT-klatschen, MIT-gehen, MIT-laufen, MIT-fühlen, MIT-machen, MIT-ziehen, MIT-bekommen, MIT-kriegen, MIT-erleben, MIT-nehmen, MIT-reisen, MIT-reisen, MIT-wirken, MIT-arbeiten, MIT-kämpfen, MIT-teilen usw. Während sie diese Texte von sich gibt wickelt sie einen Mitwirkenden nach dem anderen in klare Folie ein – „verlinkt sie“ - und verbindet alle Klangerzeugenden durch den ganzen Raum hindurch. Auch einzelne Personen des Publikums sowie architektonische Besonderheiten wie Säulen, Geländer usw. können spontan mit einbezogen werden. Jede eingewickelte Person (außer Publikum) beginnt zu tönen. Die letzte Station heißt MIT-spielen. Fällt dieses Wort verstummen alle.
Dauer: ca. 10 Minuten
„geradeäußchen“ – eine Dirigiermaschine von Johannes Terbach
Vor dem Ensemble befindet sich statt eines Dirigenten ein Gestell auf dem in ca 2,20 Metern über dem Boden ein Block befestigt ist. In diesem Block stecken an beweglichen Stangen befestigte Utensilien. Diese Gegenstände gebärden sich höchst eigenartig, einige sind eher nervöser Natur, andere kreisen bedächtig, wieder andere wippen lustig herum. Jede der Stangen hat ihr eigenes Tempo, ihren eigenen Charakter und neigt sich in verschiedene Richtungen. Diese Neigungen oder auch „Hinwendungen“ sprechen nun verschiedenen Instrumentalgruppen an, die den Bewegungen zu folgen haben. Magnetisch von den Stangen angezogen und ihnen folgend in völliger Ignoranz der Immissionen der Mit-Tönenden kann jedes Mitglied diese Dirigier-Unperson mit seinen musikalischen Emissionen in einem eigenartigen Rauschzustand anbeten.
„Brand-Bild“ - Entstehung eines Brand-Bildes:
Es fällt ein Schuss. Zwei Blasinstrumente feuern mit merkwürdigen Klängen aufeinander. Eine Fackel wird entzündet, der Stelzenläufer (Orange Aunt) wankt auf die Leinwand zu und bohrt die Fackel ins Material. Da entsteht etwas. Die Musik steuert die Brand-Aktion, oder umgekehrt. Eine Zusammenarbeit, ein Gleichklang der Ästhetik. Dauer: 10-20 Minuten